PRESSEBERICHTE
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ADRESSE
Willimatt 1
6277 Kleinwangen
Tue seinem Leib Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen
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27. April 2018
Landleben Region
Sie arbeitet mit allen Sinnen
Monika Bucher / Das machen, was man mag, ist ihr Gesundheitsipp. Darum ist sie Bäuerin, Masseurin und erapeutin.
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Gesichtsausdruck, der Glanz der
Augen – so etwas nicht zu bemer-
ken, ist für Monika Bucher un-
möglich. Menschen zu lesen, das
könne
man
nicht
abstellen.
Denn das braucht sie während
jener Tage, an denen sie mehr als
Bäuerin ist. In sportlichen Schu-
hen
und
Polo-Shirt
steigt
sie
dann in den oberen Stock des
Hauses, in ihr Reich. Im Hinter-
grund klingt sanfte Musik, der
Duft von ätherischen Ölen weht
durch
den
lichtdurchfluteten
Raum. Dort geht es um das Wohl-
befinden der Klienten: Gesund-
heitsmassage, Fussreflexzonen-,
Bachblüten- oder Dorn-erapie
sind nur ein Teil des Angebots.
Immer weiter und weiter
Die Wochen und Tage der Bäue-
rin mit Fachausweis sind eng ge-
taktet: Von Dienstag bis Donners-
tag, manchmal auch samstags, ist
sie Masseurin und erapeutin.
Die restlichen Tage schaut sie,
zusammen mit ihrer Mutter, für
den Hofladen. Draussen wird sie
meist bei saisonalen Spitzen ge-
braucht, wie der Heu- und vor al-
lem Kirschenernte. «Mein Mann
und ich haben eine recht strikte
Aufgabenteilung», erklärt Moni-
ka Bucher. Darin eingebunden
sind auch die drei Kinder im Al-
ter von 15 bis 19 Jahren. Das ent-
lastet die Mutter und fördert zu-
dem die Selbstständigkeit. Die
46-Jährige
lacht:
«Meine
Tage
könnten tatsächlich unendlich
viele Stunden haben, ich wüsste
immer etwas zu machen.» Das
unternehmungslustige Funkeln
ihrer
grossen
blauen
Augen
unterstreicht diese Worte.
Die Aus- und Weiterbildungen
der
lebensfrohen
Frau
reihen
sich genauso aneinander wie die
Bücherrücken im Regal hinter
ihr: Medizinisches, psychologi-
sches oder Kräuterwissen saugt
sie regelrecht auf. Begonnen hat-
te das vor fast zehn Jahren, als
die gelernte Kleinkindererziehe-
rin
und
Spielgruppenleiterin
merkte: «Ich stehe auf der fal-
schen Seite.» Immer jünger ein-
geschulte Kinder kämpften mit
Überforderung und Trennungs-
ängsten. Dies veranlasste Moni-
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schen Bereich einzusteigen So
liess sie sich zur Bachblütenthe-
rapeutin ausbilden, später zur
Berufsmasseurin und weiter zur
Fussref lexzonentherapeutin.
Aus- und Weiterbildungen sieht
sie
nicht
als
Belastung,
sondern
Ausgleich:
«Etwas
völlig
anderes
als der Bauernalltag.»
Die Füsse als Spiegel
Diese feine Arbeit an den Füssen
mag sie am liebsten. Auch wegen
des grossen Einflusses auf den
ganzen Körper und des Zugangs
zu den inneren Organen. Kitze-
lig seien die Leute übrigens nach
dem
sogenannten
Meridian-
Ausgleich nicht mehr. Aktueller
denn je sind Allergien, wo die
erapeutin eine markante Zu-
nahme beobachtet. Heuschnup-
fen
beispielsweise
sei
zwar
behandlungsintensiv, aber er-
folgsversprechend zu bekämp-
fen mittels Fussreflexzonenmas-
sage. Erstaunt über Erfolge ist
Bucher selten, denn «ich weiss ja,
dass so viel möglich ist.» Die
Freude ist aber nicht geringer,
vor allem wenn sie Beschwerden
lindern kann, wo selbst Ärzte
keine Hoffnung mehr hatten.
Zu denken gibt ihr die Häu-
fung
stressbedingter
Erkran-
kungen: «Unsere Gesellschaft
wird egoistischer und oberfläch-
licher. Viele Menschen haben
das Bedürfnis nach Berührung
oder auch nur zum Reden», stellt
sie immer wieder fest. Solche Be-
schwerden verschwinden dann
nicht nach einer Sitzung. Als
Schlüssel zum Erfolg sieht die
feinfühlige Frau vielmehr, hin-
ter die Fassade zu schauen, die
ganze Geschichte zu betrach-
ten, dann auch aufzuklären und
dauerhafte Veränderungen an-
zustreben. «Einem nebenbei er-
wähnten Detail muss man oft
grösste Beachtung schenken»,
weiss die Bäuerin nur zu gut.
Auf den Körper hören
Gesundheit habe viel mit Acht-
samkeit zu tun, findet die dreifa-
che Mutter. Wieder lernen, auf
den eigenen Körper zu achten.
Versuchen, viel mehr davon zu
tun, was man gerne macht. Im-
mer mehr und mehr zu wollen,
davon nimmt sie sich selber nicht
aus. «Aber ich mache das alles mit
dem Herzen, nicht mit dem Kopf»,
das gebe ihr die Energie, immer
neue Wege zu beschreiten und
sich zusätzliches Wissen zu ho-
len. Nur Putzen ist für Monika
Bucher ein notwendiges Übel,
das sie am liebsten auslagern
würde, wie sie schmunzelnd ge-
steht. Alle anderen Bereiche in
ihrem Leben hat sie so eingerich-
tet, wie es für sie stimmt.
Im Lauf des Gesprächs wird
das Energiebündel immer ruhi-
ger und entspannter, «hier oben
kann ich ‹abefahre›, sonst muss
es bei mir ‹zack-zack› gehen.»
Nach einem Arbeitstag in ihrer
Massagepraxis fühlen sich tat-
sächlich nicht nur die Klienten,
sondern auch die erapeutin
selber erholt: «So richtig zufrie-
den-müde.»
Andrea Gysin
Infos unter: www.monikabucher.ch
AUS DER SCHULE GEPLAUDERT
«Wir harmonierten ab der ersten Stunde»
S
chon
seit
einigen
Jahren
plauderten
Schülerinnen
der Ausbildung Bäuerin
aus dem sprichwörtlichen
Nähkästchen. Nun erhält diese
Rubrik eine neue Form: Einmal
pro Monat stellt sich eine
Schülerin unseren Fragen.
Name: Bettina Müller
Alter: 39 Jahre
Wohnort: Bergdietikon AG
Erstberuf: Coiffeuse
Schule: LZ Liebegg, Gränichen
Warum besuchen Sie
die modulare bäuerliche
und hauswirtschaftliche
Ausbildung?
Weil wir einen kleinen Bauern-
hof besitzen. Seit wir die Geis-
senzucht führen, kam bei mir
der Wunsch nach einer land-
wirtschaftlichen Ausbildung
auf.
Ich
möchte
anschliessend
an
den
Fachkurs
die
Berufsprü
-
fung Bäuerin absolvieren,
damit ich später den Hof von
meinem Mann weiterführen
kann.
Was lernten Sie als Letztes?
Ich hatte die Ausbildung zur
Postassistentin abgeschlos-
sen. Ich habe schon einige
Ausbildungen gemacht, aber
noch nie fühlte ich mich so gut
wie in der Ausbildung Bäuerin.
Was macht Ihre Klasse
speziell?
Unsere Klasse ist toll!
Wir haben eine grosse Alters-
spanne (zwischen Jahrgang
1959 und 1996), aber genau
dies zeichnet sie aus. Wir
harmonierten ab der ersten
Stunde.
Welche Lebensmittel ver-
arbeiten Sie am liebsten und
was machen sie daraus?
Eines meiner liebsten ist
der Holunderstrauch. Im
Frühling mache ich aus den
Blüten Sirup, im Herbst aus
den Beeren Konfitüre und
Gelee.
Was gehört unbedingt in Ihren
Garten?
Zwingend in meinen Garten
gehört verschiedenes Gemüse
zur Selbstversorgung. Vor dem
Einwintern blanchiere ich das
restliche Gemüse aus dem
Garten und friere es für
den Gebrauch über die Winter-
monate ein.
Welches war Ihr erstes
eigenes Tier?
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aufgewachsen. Mittlerweile
haben wir auf dem Hof zwei
Katzen, zwei Hunde, 45 Zie-
gen, drei Schafe und sechs
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Kuchen backen für das Nachmittagsdessert im Modul Ernährung und Verpflegung.
Die Interviewte Bettina Müller ist links im Bild.
(Bild zVg)
«Man sollte wieder
mehr Milch trinken»
OBERKIRCH «Die Leute waren
begeistert und überrascht, dass
wir Milchprodukte gratis abge-
ben», berichtet Bernadette Furrer
erfreut. Zusammen mit ihrem
Mann betreut sie seit rund zehn
Jahren den Stand am nationalen
Tag der Milch. Dieses Jahr sind
ihr besonders viele Familien auf-
gefallen, erklärt sie gegenüber der
BauernZeitung. Nebst Erdbeer-
und Vanilledrinks verteilten die
Landwirte
auch
regionale
Jo-
ghurts. Das Fazit nicht weniger
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wieder mehr Milch trinken.»
Der Stand auf dem Luzerner
Kapellplatz
wurde
von
SMP-
Mitarbeitern betreut, unter der
Leitung von Sandra Willi. Auch
sie berichtet von vielen Fami-
lien. «Und unser Stand ist schon
bekannt,
viele
erinnern
sich
an Messe-Auftritte.» 350 Liter
Milch gingen alleine in der Stadt
Luzern über den Tisch – nature,
mit Erdbeer- oder Vanillearoma.
Auch das Kuhmelken wurde rege
genutzt: Ganze 600 Kuh-Ballons
seien hierbei als Belohnung ver-
teilt worden, berichtet Sandra
Willi.
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(V. l. n. r.): Benedikt und Bernadette Furrer mit Erika Kaufmann
am Tag der Milch in Oberkich.
(Bild zVg)
«Meine Klienten sollen sich wohl und geschützt fühlen, um loslassen zu können.» Auch Monika Bucher selbst kann in ihrer Praxis im
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(Bild Andrea Gysin)
Betriebsspiegel «Willimatt»
Bewirtschafter
Monika und Patrick Bucher, 1 Lernender
Ort
Kleinwangen LU
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Obstbau, Direktvermarktung